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Wie deine Vaterwunde dein Gottesbild prägt

Ein Thema, dass ich in einer Beratung immer wieder antreffe ist: «Sabine, ich kann Gott in meinem Leben nicht wahrnehmen. Ich kann ihn im Gebet nicht spüren. Meine Beziehung zu ihm ist wie blockiert. Ich gehe regelmässig in den Gottesdienst, ich bete täglich und lese in der Bibel, mache geistige Übungen. Doch es will sich nicht verändern. Ich kann ihn nicht spüren. Ich habe Schwierigkeiten ihm wirklich zu vertrauen. Ich bin so voller Zweifel. Warum ist das so? Was kann ich tun?»     

Was kann ich TUN? Genau das ist der Haken an der Geschichte. Weiter unten im Text werden wir darauf zurückkommen.

Da ich auch Menschen begleite und unterstütze die mit dem Thema «Besetzung» und «Fremdenergien» konfrontiert sind, gehen sie in der Regel davon aus, dass diese Blockade durch feinstoffliche Einflüsse hervorgerufen wird. Das kann durchaus der Fall sein. Doch ist dies nie alleine die Ursache. Denn solche feinstoffliche Einflüsse werden durch Resonanz angezogen. So muss in diesem Menschen bereits vorher eine Dysbalance bestanden haben, dessen sich diese Geistwesen dann nach Belieben bedienen können.

Weitere Probleme mit dem Gottesbild zeigen sich zum Beispiel, wenn ein Mensch gar nicht an einen Gott, geschweige denn an ein Weiterleben nach dem Tod glauben mag. Man will mit dem Christentum nichts mehr zu tun haben. Oder es gibt Menschen, die fürchten sich ständig vor Fehlern, dass Gott sie dafür bestrafen wird, wenn sie sündigen. Wieder andere treiben diesen Gedanken dann ins Extrem und werden es nicht müde mit ihrem Finger auf die vermeintlich gefundenen Fehler Anderer zu zeigen. Ihnen ihre Errettung abzusprechen und mit dem ewigen Feuerpfuhl zu drohen, wenn sie Jesus nicht angenommen haben oder ihrem eigenen, engstirnigen geistigen Weltbild nicht entsprechen.

Um dem Problem auf den Grund zu gehen, wollen wir uns zunächst dem Grund des Übels etwas nähern.
Und dazu stelle ich dir nun folgende Frage: Wie geht es dir mit deinem Vater? WIRKLICH?

Diese Frage lässt einige Klienten erstmal zusammenzucken: "Ich habe keine Beziehung mit meinem Vater. Ich kenne meinen Vater nicht. Ich will mit meinem Vater nichts zu tun haben, wir haben keinen Kontakt. Zum Glück ist er tot. Er ist so mühsam mit ihm"...

Mir ging es da nicht anders vor 13 Jahren. Als ich mich das erste Mal ausführlich mit meinem Vaterthema beschäftigte, hatte ich seit 8 Jahren aufgrund eines Streits? (so genau weiss ich das gar nicht mehr ;) ... keinen Kontakt mehr zu ihm. Anfang 2011 bin ich nach 18 Jahren der Abstinenz wieder zurück zum Glauben gekommen. Ich habe in Jesus Gott erkannt und Ihn als meinen Erlöser und meinen himmlischen Vater angenommen. Je grösser Sein Einfluss auf mein Leben wurde, umso grösser wurde auch meine Liebe zu Ihm. Doch ich muss gestehen, ich hatte damals noch mit einem unsäglichen Kontrollzwang und starken Verlustängsten zu kämpfen. Und genau damit konfrontierte Er mich zu allererst, indem sich immer wieder Menschen aus meinem Leben verabschiedeten, denen ich emotional sehr nahestand. 

Es fiel mir unglaublich schwer das zu akzeptieren und sie ihres Weges ziehen zulassen. Damals hatte ich keine Ahnung, wie Jesus die Fäden auf übernatürliche Weise ziehen kann. Wie Beziehungen auseinandergehen können und manchmal Jahrzehnte später in geistig veredelter Form wieder zueinander finden. Und so wurde mir das allererste Mal meine unglaubliche Verlustangst bewusst und wie wenig Vertrauen ich ins Leben und in Jesus eigentlich hatte. 2012 begann ich mich dann ausführlich meiner Vaterwunde zu widmen und was ich da gefunden habe, hat mir zunächst gar nicht gefallen.

Die Rolle des Vaters
Unser leiblicher Vater ist der wichtigste und prägendste Mann in unserem Leben. Im klassischen Rollenbild ist er der Ernährer, die Autorität und der Beschützer der Familie. Er trägt die Vorbildfunktion und weist uns die Richtung, wie das Leben funktioniert. Gut das mag sein, aber bei meinem Vater habe ich damals nichts, aber auch gar nichts davon wahrgenommen. Ab 4,5 Monaten bin ich bei meinen Grosseltern väterlicherseits aufgewachsen. Meine leibliche Mutter hatte sich aufgrund einer schweren psychischen Erkrankung nicht um mich gekümmert und mich verwahrlost. Diese Beziehung war eigentlich von Beginn weg zum Scheitern verurteilt. Um einem Heim zu entkommen haben mich meine Grosseltern aufgenommen und mir ein sicheres und behütetes zu Hause geschenkt. Mein Vater (damals 22) wäre mit mir, alleinerziehend und vollzeitbeschäftigt, völlig überfordert gewesen. Mein Grossvater hat mir die Eigenschaften eines vorbildlichen, sehr gläubigen und gütigen Vaters auf wunderbare Weise vorgelebt und das hat mich sicher in vielen Dingen bis heute auch positiv beeinflusst. Doch die Prägungen durch meinen leiblichen Vater sind bis heute stärker in mir verankert. Blut ist dicker als Wasser.


Die Vaterwunde
Es gibt vier bestimmte Stereotypen welche die Vaterwunde ganz besonders prägen z.B. den strengen, stets fordernden Vater, dem man es nie recht machen kann. Den abwesenden Vater, der emotional oder physisch nie erreichbar war. Den Feind-Vater-Typ, der sich missbräuchlich oder gewalttätig verhalten hat oder der schwache Vater, der uns nicht beschützt hat oder sich gegen eine dominante Mutter durchsetzen konnte. Oft werden diese Vater-Archetypen von Generation zu Generation weitergegeben, was eine Aufarbeitung nicht wirklich leichter, dafür umso wichtiger macht.

 

Das Bild, das wir uns von unserem leiblichen Vater in der Kindheit gebildet haben, finden wir als Erwachsene vor allem in Partnerschaften oder am Arbeitsplatz wieder. Gerade Frauen mit einer ungeheilten Vaterwunde ziehen unbewusst einen Partner oder Chef in ihr Leben, der ihr oft ähnliche Eigenschaften spiegelt, wie ihr Vater. Z.B. ist er immer abwesend, kritisiert sie ständig, bringt ihr keine Anerkennung entgegen, ist dominant oder entgegengesetzt viel zu weich, feminin, kann keine Stellung beziehen, für etwas einstehen. Männer finden sich nicht selten in ähnlichen, destruktiven Arbeitsumfeldern wieder, erhalten einen ähnlichen Schwiegervater oder haben selbst mit ähnlichen Verhaltensmustern oder Charakterzügen, wie ihr Vater sie vorlebte, zu kämpfen.

Meine Beziehung zu meinem leiblichen Vater war durchzogen. Mein Urteil, dass ich in der Zeit um 2011 über meinen leiblichen Vater gefällt hatte war hart: "Du hast mich immer wieder im Stich gelassen. Du lässt mir keine Anerkennung zukommen. Wenn du mir hilfst, immer nur halb, aber nie ganz."  Das gleiche Bild übertrug ich dann auch auf alle meine Mitmenschen, in Beziehungen jeglicher Art oder auch auf die Arbeit. Hauptsächlich dann, wenn Sie sich mir gegenüber, trotz meines oft übermenschlichen Engagements, nicht so verhielten, wie ich mir erhofft hatte. Mit dem Ergebnis, dass ich bereits mit 20 Jahren mein erstes Burnout erlebte und meinen gerade erlernten Beruf als Bereiterin und meinen Job bei einem innternationalen CH-Springreiter an den Nagel hängen musste. Ein zweites folgte 2011 als Hausfrau , dreifache Mutter und stolze Pferdebesitzerin. Und ein dritter Beinahe-Crash folgte in meiner Selbstständigkeit 2022.
 
Kurz und bündig ein einziges, lähmendes Gefühl:
Egal was du tust, du weisst einfach: du bist nicht gut genug! Du bist nicht gut genug! Du bist einfacz nie gut genug! Und genau dieses Gefühl war der Typ mit der Peitsche in meiner ganz persönlichen Sklavengaleere.

Dieses Muster begann ich allmählich hauptsächlich bei existenziellen Themen, wie meiner materiellen Versorgung (Erinnere dich an meine Mutterwunde weiter oben), auf Jesus zu übertragen: "Ich muss alles Übermenschliche auf mich nehmen um ihm zu gefallen, damit er mich versorgt."  Doch egal wie sehr ich ihn auch liebte und im gewissen Sinne auch in wirklich sehr herausfordernden Situationen vertraute, wollte mich ein gewisses Gefühl von Zweifel nie verlassen: «Reicht es Ihm diesmal, wenn ich, dass und dieses tue? Was muss ich noch machen, was ist meine nächste Aufgabe? Gibt Er mir dann endlich das, was ich brauche um Überleben zu können?

Irgendwann kam ich mir langsam schon selber wie eine Art geistiger Hochleistungs-ADHS-Bordercollie vor. Das quälendste aller Gefühle war jedoch: «Und was, wenn Er mich nach alledem, diesmal vielleicht doch im Stich lässt?» Du siehst, ich bin eine ziemliche (Knack-)Nuss
😉 doch die Luft ist langsam draussen…. Aber diesmal im Guten. Loslassen und Gott lassen… ist heute immer mehr meine Devise. Ins Sein kommen, im hier und jetzt. Die in den Prüfungen des Lebens aufkommenden Gefühle annehmen statt wegdrücken, sie fühlen und dann loslassen in Jesus heilende Hände… es wird langsam leichter, ich spüre es…

Meinem Vater habe ich längst von ganzem Herzen verziehen. Wir haben heute ein wunderbar gutes und herzliches Verhältnis. Er ist immer noch im Gewissen Sinne wie er ist, obwohl auch er, ohne dass er sich wahrscheinlich darüber bewusst ist, viel Heilung erfahren durfte.

Lass uns noch einen Moment zu meiner Bemerkung weiter oben zurückkommen: 

Was kann ich TUN? DEM Haken auch in meiner persönlichen Geschichte.

 

Auch ich habe mich nicht nur in meinem Leben im Tun verloren, sondern auch in meinem Glauben. Ganz wie Martha aus der Bibel. Ich glaube die meisten von uns sind erstmal solche Marthas, die vor lauter Eifer Gott und den Menschen gefallen wollen. Sich aber irgendwann gänzlich darin verlieren. Geben wollen, statt zu empfangen. Es bedeutet nicht, gar nichts mehr für sein Seelenheil tun zu müssen, es bedeutet, nur noch das zu tun, was wirklich sein muss. Und darin nur soviel wir können und mögen und alles andere Jesus vertrauensvoll zu überlassen.

Alles was ich dir in diesem Blogartikel geschildert habe, hält dich auf, in eine wirklich tiefe und erfahrbare und vertrauensvolle Gottesbeziehung zu kommen. Jeder hat seine ganz persönliche Geschichte mit seinem leiblichen Vater, die sich in ihrer Art auf sein Leben auswirkt. Wenn du dieses Hindernis, gemeinsam mit Jesus überwinden möchtest, knöpf dir also erstmal dich selbst und deinen Vater vor, lerne zu verzeihen, bekenne auch deine eigene Schuld ihm gegenüber. Löse dich von angelernten Mustern, die dein Leben in eine Hölle auf Erden verwandeln und lass Jesus eure Beziehung und die daraus entstandenen Wunden heilen.

Wenn Jesus hilft, dann hilft Er nicht halb, Er hilft immer ganz. Auf der sichtbaren, wie auf der nicht sichtbaren Ebene. Indem du deine Vaterwunde heilst, bringst du auch Heilung in deine Ahnenlinien und alle zukünftigen Generationen nach dir.

 

Und was ist mit den Fremdenergien? Achso ja, sobald dein Gottesbild in die rechte Ordnung zurück gerückt ist und du deine Muster und Automatismen überwunden hast, wirst du, dir böse gesinnten Geistern, besser die Stirn bieten können oder auch gar keine Angriffsfläche mehr bieten, da sich die Resonanz zu ihnen gelöst hat. Und wie es im geistigen Sinne ist, ist es auch in der Materie mit den widrigen Umständen deines Lebens. Die Kämpfe werden sicher bleiben, aber du hast einen anderen Umgang damit gelernt. Dann kannst du sagen: Jesus hat nun einen der wichtigsten Siege über meine Welt und meine innere Hölle errungen.

 

©sabineamrhein.ch

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Sabine Amrhein - Grenzwege
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Christl. Lebensberatung in spirituellen Fragestellungen in Krankheit, zwischenmenschlichen Problemstellungen und transzendenten Erfahrungen.

 




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